Bürsten Ratgeber für Männer | Tipps & Tricks

Wie bitte, jetzt sollst du als gestandener Mann auch noch deine Haare bürsten? Das geht wirklich zu weit, oder? Nun gut, klar. Als überzeugter Glatzen- oder Kurzhaarträger kannst du tatsächlich gleich aufhören zu lesen. Ausser du bist eine unheimlich neugierige Leseratte, dann werden dich die folgenden Zeilen sicherlich wie jeder unserer Artikel an deinen Bildschirm fesseln. Mehr als bloße Unterhaltung und Lachfalten auf der Stirn bietet dir unser Artikel, wenn du langes oder mittellanges Haar trägst - denn dann kann der Verzicht auf eine gute Haarbürste dich zum legitimen Nachfolger des Struwwelpeters machen. In unserem Bürstenratgeber lernst du, worauf es ankommt und wie das Bürsten deiner Mähne für dich den Unterschied zwischen einem zotteligen Vogelnest a la Daniel Düsentrieb oder einer stabilen Löwenmähne á la Kurt Cobain machen kann!

Brauchen Männer überhaupt Bürsten für Haare?

Bürsten sind Weiberkram, oder? So einfach ist es tatsächlich nicht - auch für Männer können Haarbürsten unter gewissen Umständen definitiv Sinn machen! Die entscheidenden Faktoren sind hierbei der Anwendungszweck der Bürste sowie dein Haartyp. Bürsten können dazu dienen, wild gewachsene Vogelnester zu entwirren, eine wallende Löwenmähne zu stylen oder einfach nur langes Haar zu pflegen. Welche Bürste du genau brauchst, hängt zudem davon ab, ob deine Haare verdammt lang, eher kurz, glatt oder lockig sind. Dir einfach die Bürste deiner Freundin zu mopsen kann womöglich genau richtig für dich sein, aber vielleicht ist für deine Zwecke auch eine spezielle Variante die bessere Lösung. Ein Überblick folgt!

Die verschiedenen Bürstentypen

Welche Bürste die Richtige für dich ist, ob du einen Batzen Kleingeld investieren musst oder einfach die Bürste deiner Freundin annektieren kannst, werden wir gleich für dich klären. Je nach Anwendung und Haartyp gibt es mehrere brauchbare Optionen. Damit du den Überblick nicht verlierst, hier eine kleine Zusammenfassung.

Skelettbürste

Eine Skelettbürste besteht in der Regel aus Kunststoff. Ihre Borsten haben einen etwas größeren Abstand zueinander, was die Kopfhaut und das Haar beim Bürsten schont. Die Bürste selbst ist meist eher länglich und schmal, eben skelettartig.

Für welchen Haar Typ eignet sich die Skelettbürste?

Aufgrund der großen Borstenabstände ist die Skelettbürste ideal für widerspenstiges, dickes oder lockiges Haar geeignet. Das Entwirren von Haaren, ohne dabei Schaden anzurichten, ist die Spezialität. Außerdem kann die Skelettbürste gut zum Toupieren verwendet werden - auch hier ist der große Abstand der Borsten vorteilhaft, da die Luft des Föhns ohne großen Widerstand zirkulieren kann.

Paddelbürste

Die Paddelbürste oder Paddle Brush ist auf den ersten Blick super einfach von der Skelettbürste zu unterscheiden - sie ist eher flach und breit und der Bürstenkopf ist in aller Regel viereckig. Der Borstenabstand ist recht klein - wofür das gut ist, erfährst du gleich.

Für welchen Haar Typ eignet sich die Paddelbürste?

Die breite Fläche und der etwas geringere Borstenabstand macht die Paddle Brush zum perfekten Helfer bei langen, glatten Haaren. Diese werden dadurch schön geschmeidig und lästige Vogelnest-Zotteln gehören der Vergangenheit an.

Ratgeber Bürsten für Männer [versch. Bürsten]

Naturhaarbürste

Naturhaarbürsten unterscheiden sich, wie der Name schon sagt, in erster Linie durch das Material, aus welchem die Borsten gemacht sind, von anderen Bürsten. Wildschweinborsten sind ein gängiges Borstenmaterial und haben den Vorteil, dass sie schonender als Plastikborsten mit deinem Haar umgehen - als kleiner Bonus on Top verhindern sie elektrische Aufladung. Wer will schon herumlaufen wie ein Kraftwerksunfall oder Blitzschlagopfer?

Für welchen Haar Typ eignet sich die Naturhaarbürste?

Besonders für empfindliches, brüchiges Haar ist die Naturhaarbürste die ideale Wahl. Wildschweinborsten haben eine ähnliche Struktur wie menschliches Haar und haben den angenehmen Nebeneffekt, dich nicht zu Herrn Holle werden zu lassen, da sie die natürliche Schuppenschicht nicht unnötig aufrauen. Hört sich ziemlich klasse an, oder?

Es gibt allerdings auch eine Schattenseite - Naturborsten verteilen den Talg der Kopfhaut in die Längen - was zwar einerseits einen gesunden Glanz bewirkt, aber andererseits auch zu einem Fett-Look führen kann, besonders wenn du ohnehin zu fettigem Haar neigst. Mit ultralangen Mähnen sind Naturhaarbürsten auch leicht überfordert. In dem Fall sind andere Werkstoffe wie z.B. Holz oder auch Kunststoff, die grundsätzlich festere Borsten bieten, definitiv die nützlichere Variante.

Detangler Bürste

Die Detangler- oder Entwirr-Bürste ist ein Sonderfall. Eigentlich ist es eine goldene Regel, nasses Haar weder zu kämmen noch zu bürsten, da es in diesem Zustand besonders empfindlich ist. Grundsätzlich ist das Kämmen oder Bürsten nasser Haare einer der schnellsten Wege zu einem Rupfhuhn-Look. Durch ihre besondere, flexible Borstenstruktur ist sie auch zu nassem Haar schonend und sanft - das Haar wird nicht beschädigt und auch nicht ausgerissen.

Für welchen Haar Typ eignet sich die Detangler Bürste?

Die Detangler-Bürste ist grundsätzlich für jeden Haartyp geeignet. Besonders, wenn du morgens nach dem Duschen wenig Zeit aufwenden willst und bereits mit dem nassen Haar arbeiten willst, solltest du über eine Entwirrbürste nachdenken. Sie entfernt auch kleinste Knoten schonend und zuverlässig, was dir stets zu einem gepflegten, geschmeidigen Look verhilft.

Föhnwellbürste

Freunde der deutschen Sprache müssen jetzt stark sein - Föhnwell, eine deutsch-englische Wortkombination, bezeichnet im Grunde genommen eine Stylingbürste (oh je, schon wieder so ein deutsch-englischer siamesischer Zwilling…). Besonders geeignet zum Styling, als Hilfsmittel beim Föhnen sind die Rundbürste oder die Lockenbürste. Mit geschickten Bewegungen helfen Föhnwellbürsten dabei, dem Haar während dem Föhnen Form und Volumen zu verleihen. Wirklich interessant daher ist dies daher vor allem für Männer mit voluminösen, prachtvollen Löwenmähnen - oder für Lockenköpfe a la Atze Schröder.

Für welchen Haar Typ eignet sich die Föhnwellbürste?

Kurz gesagt - es gibt für fast jeden Haartyp die richtige Föhnwellbürste. Für etwas kürzere Haare empfiehlt sich auf jeden Fall eine antistatische Bürste, um zu vermeiden, wie ein Umspannwerk-Unfall herumzulaufen. Für dünneres Haar empfehlen sich Naturhaar-Föhnwellbürsten - sie sind schonend zu Kopfhaut und Haar und sind dennoch perfekt geeignet, um fantastische Wellen in deine Löwenmähne einzuarbeiten. Profi-Tipp: Unabhängig vom Haartyp solltest du darauf achten, dass besonders Föhnwall-Bürsten gut in der Hand liegen. Wir wissen ja, dass wir Männer beim Multitasking unsere Schwächen haben. Jetzt stell dir vor, du musst gleichzeitig mit einem Föhn und einer Bürste herumhantieren. Zu Risiken und Nebenwirkungen …. Du weißt schon. Wir wollen ja nicht, dass aus dir ein Stylingunfall wird oder du dir sogar bei der Haarpflege wehtust…

Flachbürste

Flachbürsten sind ein echter Klassiker. Durch die breite Bürstenfläche eignen sie sich hervorragend zum Entwirren längerer Haare. Flachbürsten lassen sich streng genommen auch zu den Föhnwell-Bürsten zählen - siehe dazu auch „VentBürste“, eine spezielle Variante der Flachbürste, die ähnlich der Skelettbürste eine hohe Luftdurchlässigkeit aufweist und so ideale Zirkulation der Föhnluft zulässt.

Für welchen Haar Typ eignet sich die Flachbürste?

Flachbürsten gibt es in verschiedenen Variationen, daher lässt sich diese Fragen nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich macht die Anordnung der Borsten und deren Material die Musik. Für dickeres Haar sollten die Borsten eher nahe beieinanderstehen, bei dünnerem Haar sind größere Abstände praktikabel. Ganz grundsätzlich kann man aber sagen: Für sehr langes Haar ist die Flachbürste absolut unschlagbar.

Machen elektrische Haarbürsten Sinn?

Elektrohaarbürsten sind der neueste Schrei. Sie versprechen viel - und gleichzeitig nichts, was man nicht auch mit einer herkömmlichen Bürste hinbekommen würde. Klar, was kann eine Bürste überhaupt leisten? Sie dient grundsätzlich zum Entwirren und Zähmen wilder Mähnen, schafft Locken und Volumen. Keine Zauberei also. Natürlich würde es elektrische Haarbürsten nicht geben, wenn sie keinen Nutzen hätten - und den gibt es definitiv!

Zum einen sind sie ultra praktisch, da sie mehrere Produkte in einem vereinen können - Föhn, Glätteisen und Lockenstab in einem. Das spart Platz. Und dadurch, dass die meisten Menschen maximal zwei freie Hände haben, können Elektrohaarbürsten besonders für grobmotorische Löwenmähnenträger (ja, gigantische Löwenpranken sind nicht gerade für Feinmotorik bekannt, sorry Folks) eine ziemlich praktische Arbeitserleichterung darstellen. Ein weiterer Benefit: Es gibt Modelle mit rotierenden Bürstenköpfen. Was man damit alles anstellen kann, bleibt der Fantasie überlassen (bitte jetzt keine perversen Gedanken bekommen, du Schlingel!). Selbstverständlich reden wir von mehr Flexibilität beim Styling deiner Löwenmähne.

Welche unterschiedlichen Materialien für Bürsten gibt es?

Neben Form und Borstendichte sind die verschiedenen Borstenmaterialien die entscheidenden Komponenten einer guten Haarbürste. Das Material entscheidet mit, ob du deinem Haar mit dem Bürsten unterm Strich einen Gefallen tust oder dir schadest. Je nach Haartyp, je nach gewünschtem Stylingergebnis gibt es für dich viele verschiedene Optionen zur Auswahl. Oft auch eine Frage des Geldbeutels, aber lass dir sagen: Am Ende entscheidet die Qualität. Lieber einmal mehr für das perfekte Produkt bezahlen, als faule Kompromisse einzugehen und am Ende dann doch doppelt zu kaufen. Von uns bekommst du daher eine Übersicht, welche verschiedenen Materialien du zur Auswahl hast und warum du dich mit deinen individuellen Anforderungen für dieses oder jenes entscheiden solltest.

Naturfasern

Für umweltbewusste Männer, die als Könige der Löwen natürlich auch an ihre Umgebung und Mitbewohner auf dieser Erde denken, sticht bei Naturfaserbürsten zunächst ins Auge, dass diese aus 100% nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Kokos, Agavenblätterfasern, Reisstroh und ähnlichem bestehen. Aufgrund ihrer elektrostatischen Eigenschaften laden diese Borsten dein Haar auch nicht auf. Wenn dir also mit diesen Bürstenmaterialien die Haare zu Berge stehen, dann weil du es bewusst so gestylt hast, nicht als Folge eines Kraftwerkunfalls. Zur Kopfhaut sind Naturfasern auch recht schonend, wodurch sich weniger Schuppen lösen, die dann als schneeartiger Niederschlag deinen Stiernacken zieren. PS: Herr Holle wird von den meisten Leuten eher als struwwelpeterlicher Zeitgenosse betrachtet. Daher ist die wenig schuppenfördernde Naturfaserbürste definitiv vorteilhaft, wenn du dazu neigst, als ganzjährige Schneekanone zu fungieren.

Tierhaare

Tierhaarborsten sind wohl das Nonplusultra der Haarpflege beim Bürsten. Durch ihre der menschlichen Haarstruktur ähnlichen Eigenschaften sind sie schonend zu Kopfhaut und Haaren und helfen optimal dabei, abgestorbene Hautpartikel, Ablagerungen, Schmutz und Zotteln easypeasy herauszubürsten. Die Haarstruktur wird geglättet, die Durchblutung sanft angeregt und ein langanhaltender, gesunder Glanz der Haare, ohne dabei fettig zu wirken, gefördert. Besonders hochwertig sind Bürsten mit Eberborsten, da diese eine besonders hohe Steifigkeit aufweisen. Womöglich macht es durchaus Sinn, hierfür ein paar Extrapennys locker zu machen.

Kunststofffasern

Kunststoffbürsten sind in der Regel eher kostengünstig, sind leicht zu reinigen und eignen sich vor allem als Stylingbürste. Zum Entwirren von zotteligen Mähnen eignen sich vor allem weiche Synthetikbürsten. Weiterhin eignen sich Kunststoffbürsten gut, um z.B. Conditioner in nasses Haar einzudämmen und für optimale Pflegewirkung zu verteilen. Größter Nachteil: Synthetische Bürsten neigen zur statischen Aufladung der Haare - elektrisierte Haare fliegen wild in alle Richtungen und stehen ab, als ob du von Pikachus Donnerschock getroffen worden wärst. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter der Nachhaltigkeit - Plastikmüll schadet der Umwelt. Wenn dich das Thema Umweltschutz bewegt, sind Kunststoffbürsten wohl eher nicht dein Freund.

Wann sollte man(n) einen Kamm und wann eine Bürste verwenden?

Die Frage aller Fragen nach all den Informationen - Bürsten oder Kämmen? Nun gut, grundsätzlich keine Überraschung. Kämmen macht schon bei wesentlich kürzeren Haarlängen Sinn. Um einen ordentlich gestriegelten Seitenscheitel zu ziehen, dürfte ein ordentlicher Kamm mit dem richtigen Zinkenabstand, je nach Haartyp und Stylingergebnis die bessere Wahl darstellen. Mehr dazu auch in unserem Kammratgeber für Männer. Für wilde, lange oder mittellange Löwenmähnen, zum Styling von Locken und voluminösen oder welligen Frisuren wird man mit einem Kamm recht schnell an Grenzen stoßen. Dort ist eindeutig eine geeignete Bürste von Vorteil.

Haarbürsten richtig pflegen

Ein Vorteil, den der Struwwelpeter gegenüber uns echten Gentleman hat: Seine Bürste wird nie dreckig. Aber glasklar - wo gehobelt wird, da fallen Späne und deine Bürste ist da keine Ausnahme. Von Zeit zu Zeit solltest du sie von alten Haaren, Schuppen und sonstigem Schmutz befreien. Sieht schöner aus und sorgt dafür, dass du deine Haare nicht mit alten Überresten, die du eigentlich entfernen wolltest, wieder verunreinigst.

Die richtige Bürstenpflege hängt natürlich auch vom Material ab. Während man bei Kunststoffbürsten weniger zimperlich vorgehen muss und diese auch Spülmittel vertragen, sind Bürsten aus natürlichen Materialien selbstverständlich empfindlicher.
Ratgeber Bürsten für Männer [alte Bürste mit Haaren drin]
Der einfachste Schritt immer zuerst: Lose Haare können herausgezogen werden, hartnäckig verknotete Haare mit einer Schere vorsichtig zerkleinert und dann entfernt werden. Für die anderen Verunreinigungen empfiehlt sich, etwas Shampoo auf die Bürste zu geben, aufzuschäumen und mit einer Zahnbürste sanft zu schrubben. Mit lauwarmem oder kaltem Wasser ausspülen und mit den Borsten nach unten trocknen lassen - das ist schon der ganze Zauber. Nun heißt es abwarten, bis die Bürste trocken ist. Empfehlenswert ist es nämlich nicht, einen Fön oder die Heizung zu Hilfe zu nehmen, da diese hohe Hitze der Bürste Schaden zufügen kann.

Fazit: Bürsten Ratgeber für Männer

Du hast nun gelernt, dass Bürsten nicht pauschal als „Weiberkram“ bezeichnet werden können. Je nach deinem Haartyp, deinem gewünschten Style und der Haarlänge kann es auch für dich als Gentleman durchaus Sinn machen, in eine gute Bürste zu investieren. Dein Look kann dadurch ein neues Level erreichen und die Gesundheit von Kopfhaut und Haaren deine Lebensqualität und dein Körper(wohl)gefühl erhöhen. Gute Bürsten müssen nicht teuer sein und können daher für jeden Mann mit der entsprechenden Frisur ein Gamechanger und treuer Begleiter werden!

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